Wohn Geschichten | WG :) » Wohnungen https://duangwatch.net Geschichten und Aneckdoten zum Miteinander Sun, 24 Mar 2013 21:28:43 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.2.2 Wohn Geschichten https://duangwatch.net/wohn-geschichten/ https://duangwatch.net/wohn-geschichten/#comments Sat, 22 Oct 2011 02:16:29 +0000 https://duangwatch.net/?p=34 Weiterlesen »]]> Das Phänomen begann im dritten Jahr nach meinem Einzug. Dass die von mir bewohnte Wohnung überdurchschnittlich hellhörig war, war mir bereits bekannt – ob es nun um die sanitär-hygienischen und Fernseh-Gewohnheiten des tauben alten Ehepaares über mir, die Schreianfälle der schizophrenen Frau unter mir oder das laute Gezänk des Paares neben mir ging, in diesem Haus blieb nichts verborgen, was mehr Lärm machte als ein normales Gespräch, oder was mit dem schlecht isolierten Rohrsystem in Verbindung stand. Zu behaupten, ich hätte mich damals an diese unerwünschten fremden Geräusche gewöhnt, wäre nicht nur leicht übertrieben, es wäre eine glatte Lüge. Aber die Wohnung war relativ groß, die Miete günstig, und so war ich dann doch noch geblieben.

Doch eines Abends, als das Paar über mir schon die gewohnten Rumpelgeräusche vor dem Zubettgehen erledigt hatte und ich mit anschließender Ruhe rechnen konnte, begann eine neue Störung; es waren vibrationsartige Geräusche, die ich zuvor noch nie gehört hatte, und die – das war das Besondere – nur bemerkbar waren, wenn ich meinen Kopf auf das Kissen legte. Sobald ich den Kopf wieder hob, war der Spuk vorbei. Schließlich tigerte ich verzweifelt von einem Zimmer in das andere, um die Ursache zu finden. Waren es vielleicht beginnende Alterserscheinungen meines Kühlschranks? Aber dieser brummelte gemütlich wie sonst vor sich hin. Ich versuchte wieder zu schlafen, aber ich lag noch lange wach, die unheimlichen, schwingenden Basstöne raubten mir die Ruhe. Diese Belästigungen ertrug ich ungefähr ein halbes Jahr lang, bis ich die Quelle entdeckte: Eines Tages lud mich der relativ neue Nachbar schräg über mir zu einem geselligen Abend ein. Zuerst war es ein ganz normales Abendessen mit vier Personen. Aber dann wollten die anderen beiden Gäste mit der Playstation, die ich gar nicht kannte, spielen. Auf dem überdimensionalen Flachbildschirm wurde alsbald ein Männeken nach dem anderen abgeschossen, und die Frequenz der dazugehörigen Maschinengewehr-Töne war eben jene, die mir schon so lange den Schlaf raubte. Diese beim Benutzen der Playstation entstehenden Basstöne waren also tatsächlich so durchdringend, dass sie sogar in einer Wohnung auf der anderen Flurseite und auf einer anderen Etage des des Hauses sehr störend bemerkbar waren.

Nachdem ich dem Gastgeber mein Problem geschildert hatte, veränderte er die Lautstärke der Schüsse. Aber die anderen Belästigungen durch meine lauten Nachbarn trieben mich dennoch dazu, die Wohnung kurz danach zu wechseln.

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Die erste Wohnung https://duangwatch.net/die-erste-wohnung/ https://duangwatch.net/die-erste-wohnung/#comments Fri, 10 Jun 2011 16:26:18 +0000 https://duangwatch.net/?p=5 Weiterlesen »]]> Meine erste Wohnung

Meine erste Wohnung lässt sich in einem Wort beschreiben: Alptraum. Als Studentin in einer Großstadt darf man nicht zu wählerisch sein. Genau genommen darf man überhaupt nicht wählerisch sein, sondern muss nehmen, was man kriegen kann. Also tat ich das.

Die Miete war okay, sie lag etwa im Durchschnitt aller Hamburger Mietpreise. Die Mitbewohnerin, die sich als einzige von gefühlten fünfhundert WG-Castings für mich entschied, war nicht mein Erstwunsch gewesen. Mit vier Hunden in einer Zweizimmerwohnung (und wir reden nicht von Chihuahuas und Dackeln) – das stellte ich mir nicht gerade spaßig vor.

War es auch nicht. In mein Zimmer kamen die Tiere zum Glück nicht, aber in der Küche flogen die Haare nur so herum. Kein Haar in der Suppe? Unmöglich. das Badezimmer schien mit Teppich ausgelegt zu sein, so sehr haarten die Hunde. Es stank bestialisch und die Wände fingen auch irgendwann an zu schimmeln…zusätzlich hatten wir leicht exhibitionistisch veranlagte Nachbarn, die meinten, uns an ihrem Sexleben teilhaben lassen zu müssen. Gellende Schreie der Frau und dumpfe Stöhner des Typen brachten mich Nacht für Nacht um den Schlaf. Meine Mitbewohnerin dagegen fand das ganze ganz witzig und schleppte irgendwann einen Kerl an, der mit ihr die Nachbarn um die Wette anstöhnte. Es war absurd…

Meine erste Wohnung war ein Alptraum. Aber wahrscheinlich muss jeder so anfangen, um sich zum Ende hin zu steigern. Heute bin ich froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Marina aus Berlin
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