Die Miete war okay, sie lag etwa im Durchschnitt aller Hamburger Mietpreise. Die Mitbewohnerin, die sich als einzige von gefühlten fünfhundert WG-Castings für mich entschied, war nicht mein Erstwunsch gewesen. Mit vier Hunden in einer Zweizimmerwohnung (und wir reden nicht von Chihuahuas und Dackeln) – das stellte ich mir nicht gerade spaßig vor.
War es auch nicht. In mein Zimmer kamen die Tiere zum Glück nicht, aber in der Küche flogen die Haare nur so herum. Kein Haar in der Suppe? Unmöglich. das Badezimmer schien mit Teppich ausgelegt zu sein, so sehr haarten die Hunde. Es stank bestialisch und die Wände fingen auch irgendwann an zu schimmeln…zusätzlich hatten wir leicht exhibitionistisch veranlagte Nachbarn, die meinten, uns an ihrem Sexleben teilhaben lassen zu müssen. Gellende Schreie der Frau und dumpfe Stöhner des Typen brachten mich Nacht für Nacht um den Schlaf. Meine Mitbewohnerin dagegen fand das ganze ganz witzig und schleppte irgendwann einen Kerl an, der mit ihr die Nachbarn um die Wette anstöhnte. Es war absurd…
Meine erste Wohnung war ein Alptraum. Aber wahrscheinlich muss jeder so anfangen, um sich zum Ende hin zu steigern. Heute bin ich froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.