So habe ich mir meinen Umzug in eine neue Gegend unserer Stadt auch nicht vorgestellt. Nicht nur, dass unser Haus nicht fristgerecht fertig war (damit hätten wir sicherlich noch leben können), nein wir mussten pünktlich aus unserer gemieteten Wohnung ausziehen und hatten fortan keine Bleibe mehr. Glücklicherweise hatte eine Arbeitskollegin meiner Frau die rettende Idee – wir wollten zur Zwischenmiete bei ihren Großeltern wohnen. Zuerst haben wir ein wenig gezögert, denn wie sollten wir mit alten Leuten zusammenwohnen? Jedoch sollte es sich nur um wenige Wochen handeln und so zogen wir mit Sack und Pack zu unseren neuen Mietern.
Im Rückblick muss ich sagen, dass diese kurze Episode in unserem Leben zu den schönsten Ereignissen überhaupt zählt. Während wir zunächst noch skeptisch waren, wollten wir am Ende unserer Mietzeit kaum noch ausziehen. Wir haben zusammen gelacht, gescherzt und nahezu jeden Tag zusammen gekocht und unsere Erlebnisse geteilt. Das bereits schon betagte Ehepaar war weltoffen, freundlich und immer für einen netten Scherz zu haben. Opa – wie wir ihn bald liebevoll nannten – war ein Ingenieur in Rente und konnte uns in einigen Belangen bezüglich unseres Hauses helfen und uns viele Tipps und Ratschläge geben. Nicht zuletzt verdanken wir es dem Ehepaar, dass wir schon bald in unser Eigenheim einziehen konnten, da die beiden Rentner noch immer gute Beziehungen hatten. Was für eine schöne Zeit!
maria K.