Im Rückblick muss ich sagen, dass diese kurze Episode in unserem Leben zu den schönsten Ereignissen überhaupt zählt. Während wir zunächst noch skeptisch waren, wollten wir am Ende unserer Mietzeit kaum noch ausziehen. Wir haben zusammen gelacht, gescherzt und nahezu jeden Tag zusammen gekocht und unsere Erlebnisse geteilt. Das bereits schon betagte Ehepaar war weltoffen, freundlich und immer für einen netten Scherz zu haben. Opa – wie wir ihn bald liebevoll nannten – war ein Ingenieur in Rente und konnte uns in einigen Belangen bezüglich unseres Hauses helfen und uns viele Tipps und Ratschläge geben. Nicht zuletzt verdanken wir es dem Ehepaar, dass wir schon bald in unser Eigenheim einziehen konnten, da die beiden Rentner noch immer gute Beziehungen hatten. Was für eine schöne Zeit!

maria K.

Nur bei meinem letzten Zwischenmieter gab es einige kleine Verständigungsschwierigkeiten. Er stammte aus der Schweiz und war hier in Deutschland zwecks Studiums. Das bekannte Auslandssemester führte ihn in meine schöne Stadt. Wir hatten alle formellen Dinge per E-Mail und Telefon abgeklärt, als es eines Tages an meiner Tür klingelte. Nichts ahnend öffnete ich, da ich auf ein Paket wartete. Vor mir stand ein junger schlaksiger Typ, der irgendwie seinen kompletten Hausstand im Schlepptau hatte. Mein etwas verwunderter Blick öffnete ihm den Mund und heraus kamen Worte, die ich im ersten Moment nicht richtig verstand. Schuld daran war neben seinem grausamen Dialekt – den er am Telefon immer versuchte zu kaschieren – auch der Umstand, dass er zwei Wochen zu früh anreiste. Er stellte sich als Florian vor und meinte, dass er doch heute – wenn möglich – schon die Zwischenmiete antreten möchte. Er wäre auch ganz ruhig und würde gar nicht weiter stören. Auf meine Nachfrage, warum er dies nicht im Vorfeld mit mir besprochen hätte, kam nur ein „Das habe ich mir spontan überlegt“. Schönen Dank auch. Und so hausten wir zwei Wochen nebeneinander in meiner doch recht kleinen Wohnung. Alles ging gut. Aber noch einmal möchte ich dies nicht erleben.

Gertrun M.