“Mama, ich gehe jetzt ins Bett!” kündigt er vorsichtig an, damit gar nicht erst Panik aufkommen kann, wenn es darum geht, dass er plötzlich nicht mehr vor dem Fernseher sitzt. Gerne würde er von Zuhause wegziehen, aber ohne eigenes Geld geht das schlichtweg nicht! Folglich bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Mama und Papa weiterhin eine Art Wohngemeinschaft zu bilden. Mit den Eltern zusammenzuwohnen ist sowieso zumeist nicht so schlimm, solange nur ein angenehmes Wohnklima zu Hause herrscht!

Viele Studenten, die noch kein eigenes Geld verdienen, entscheiden sich deshalb dafür, im Eltenhaus wohnen zu bleiben, bis ihr Studium vollständig abgeschlossen ist. Dass diese Wohnsituation zwischen erwachsen gewordenen Kindern und ihren Eltern charakterlich etwas von einer Wohngemeinschaft hat, ist nicht zu leugnen, wiederum kann es ebenso in manchen Familien gewisse Reibereien geben, wodurch dann leider sogar der Familienfriede gefährdet ist, und weswegen daraufhin auch eine Trennung zwischen Eltern und Kind(ern) unumgänglich wird!

Heiner und Anneliese haben erst 2 Kinder, Herrmann und Marie. Herrman hat seinen dritten Geburtstag gerade hinter sich, und Marie ist mit ihren 2 Jahren quasi direkt nach Herrmann auf die Welt gekommen! Die beiden Paare leben weiterhin harmonisch zusammen, auch wenn sie manchmal nicht genau sagen können, wer nun wirklich der Vater des nächsten Kindes ist: Uwe oder Heiner? In einer offenen Beziehung sind ja auch aufregende Nächte zu viert kein Tabu, weshalb die Leidenschaft zwischen den Vieren weiterhin ungebrochen ist!

“Na Heiner, immer noch kein drittes Kind?” – “Nö, Fehlanzeige!” – “Hmm, ich mache mir ja eine Mühe, damit Ihr endlich Euer drittes Kind bekommt!” – “Ja, das ist zwar sehr lieb, aber ich hätte schon gerne noch ein eigenes Kind … .” – “Ach, nimm’s nicht so schwer! Wir beide tun einfach, was wir können, und ansonsten sind wir sowieso eine große Familie: Meine Kinder sind ja auch Deine Kinder!” Heiner ist sichtlich gerührt, und ihm kommen die Tränen. “Ach, Uwe, Du bist echt der beste Freund, den ich mir nur wünschen kann!” Uwe schmunzelt. “Dafür hilfst Du ja meiner Karin ja auch, wenn ich einmal krank bin! Sie braucht eben jeden Tag ihre besondere ‘Massage’ … , wenn Du verstehst, was ich meine?” Beide Männer lächeln sich an und umarmen sich, dann setzen sie sich vor den Fernseher.

Die Frauen kommen mit den Kindern nach Hause zurück von der einen Oma. Heiners Mutter freut sich immer sehr über großen Besuch. Jedem Kind hat die Oma eine Tafel Schokolade geschenkt, aber natürlich aus ‘fairem Handel’, denn die Oma arbeitet schließlich ehrenamtlich bei der Kirche! Außerdem, so meint sie, schmecke diese Schokolade sowieso besser als der ‘Fraß’, den man sonst so zum Naschen bekäme … .

Alle fünf Kinder stürzen sich zuerst auf den einen Papi, dann auf den anderen. “Papi Uwi, guck mal, ich hab Schokolade von Oma bekommen! Papi Heini, sieh mal, Oma hat mir eine Mütze gestrickt!” Es vergeht eine halbe Stunde, bis alle sich wieder beruhigt haben und das Wichtigste erzählt ist. Uwe und Heiner fangen immer an, zu lachen, wenn sie ‘Uwi’ und ‘Heini’ genannt werden, doch das sind eben Kinder, und Kinder sind einfach voller Liebe! So wird manchmal das Leben echt viel bunter als vorher … .

Heute Morgen kam dann die erste Anfrage, ob unser Mitbewohner nicht ausquartiert werden könnte. Er stört einfach in allen Lebenslagen. Denn für Sohnemann gibt es seit seiner Entdeckung kein anderes Thema mehr. Vorbei die Zeiten, als jeder zweite Satz die Worte Star Wars enthielt. Jetzt heißt es nur noch: Die „eklige“ Spinne. Darum werde ich ihm wohl den Gefallen tun und unseren unerwünschten Mitbewohner den Mietvertrag kündigen. Fristlos. Damit mein andere Mitbewohner wieder ruhig schlafen kann.

Anna M.